Darum ist Darmgesundheit mehr als nur Verdauung

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es Ihrem Darm geht? Für viele ist das Thema eher unangenehm. Dabei verdient kaum ein Organ mehr Aufmerksamkeit. Der Darm ist nicht nur für die Verdauung zuständig, sondern übernimmt eine zentrale Rolle in Ihrem Immunsystem, beeinflusst Ihre Stimmung und steuert sogar chronische Krankheiten mit. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich regelmäßig um Ihre Darmgesundheit kümmern – und Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, bevor es zu spät ist.

Der Darm – das unterschätzte Organ mit großer Wirkung

Unser Darm ist ein wahres Wunderwerk der Natur – in ihm leben Billionen kleinster Mitbewohner: das sogenannte Mikrobiom. Diese Mini-Organismen – vor allem Bakterien – bilden gemeinsam ein hochkomplexes, sensibles Ökosystem. Und sie leisten Großartiges: Sie helfen bei der Verdauung, stellen wichtige Vitamine her und sind maßgeblich an der Abwehr von Krankheitserregern beteiligt. Wussten Sie, dass sich bis zu 80 % unserer Immunzellen im Darm befinden?
Doch dieses fein abgestimmte Gleichgewicht kann aus der Spur geraten – etwa durch ungesunde Ernährung, Stress oder Medikamente. Dann sprechen Fachleute von einer Dysbiose. Die Folgen? Sie reichen von chronischen Entzündungen und Diabetes bis hin zu Autoimmunerkrankungen und sogar psychischen Beschwerden wie Depressionen.
Besonders wichtig für einen gesunden Darm sind kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat – sie entstehen beim Abbau von Ballaststoffen und stärken die Darmschleimhaut. Entscheidend ist außerdem die Vielfalt der Darmbakterien: Je bunter und artenreicher das Mikrobiom, desto besser ist unser Darm – und damit unser ganzer Körper – geschützt.

Vorsorge rettet Leben: Was Sie über Darmkrebsvorsorge wissen sollten

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland und Österreich – und trotzdem wird er oft unterschätzt. Dabei gibt es eine gute Nachricht: Wird er frühzeitig erkannt, sind die Heilungschancen außerordentlich hoch. Genau deshalb betonen medizinische Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie (DGVS) und auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die immense Bedeutung von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen.
Empfohlen wird die Vorsorge ab dem 50. Lebensjahr – und für Menschen mit einer familiären Vorbelastung, also wenn bei Eltern oder Geschwistern bereits Darmkrebs aufgetreten ist, sogar deutlich früher. Denn bei ihnen ist das Risiko zwei- bis viermal höher, selbst zu erkranken.

Privatpersonen stehen verschiedene Vorsorgemöglichkeiten zur Verfügung – je nach persönlicher gesundheitlicher Situation:

  • Immunologischer Stuhltest (FIT): Einfach, diskret und bequem zu Hause vorbereiten und im Labor auswerten lassen. Dabei wird eine kleine Stuhlprobe auf verstecktes Blut untersucht – ein mögliches Warnzeichen für Polypen oder Tumoren. 
  • Koloskopie (Darmspiegelung): Sie gilt als der „Goldstandard“ der Darmkrebsvorsorge. Der große Vorteil: Bei dieser Untersuchung können nicht nur mögliche Veränderungen erkannt, sondern verdächtige Polypen auch direkt entfernt werden – bevor sie sich überhaupt zu Krebs entwickeln. Empfohlen wird eine Koloskopie alle zehn Jahre.
  • Neue Tests in der Entwicklung: Blutbasierte oder DNA-Stuhltests sind vielversprechend, wenn es darum geht, noch mehr Menschen für die Vorsorge zu gewinnen. Sie sind allerdings noch nicht flächendeckend etabliert und derzeit eher eine Ergänzung als ein Ersatz für bewährte Methoden.

Ob Koloskopie oder Stuhltest – jede Form der Vorsorge ist ein Schritt in Richtung Sicherheit und Lebensqualität. Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten, welche Option am besten für Sie geeignet ist. 
Beim Vorsorgeinstitut Dr. Petra Fabritz ist der immunologische Stuhltest (FIT) ein fester Bestandteil jeder Vorsorgeuntersuchung. Der Stuhltest muss direkt in einem qualifizierten Labor abgegeben und von diesem ausgewertet werden - schnell, diskret und zuverlässig. Die Ergebnisse fließen in die Beratung im Vorsorgeinstitut ein.

Sollte der Test auffällige Ergebnisse zeigen oder bei Ihnen ein erhöhtes Risiko bestehen, werden weitere diagnostische Schritte wie eine Koloskopie gezielt empfohlen und begleitet – individuell, medizinisch fundiert und in enger Abstimmung mit Ihnen.
 

 

Warum viele nicht zur Vorsorge gehen – und was Sie dagegen tun können

Vielleicht haben auch Sie schon einmal daran gedacht, eine Darmkrebsvorsorge zu machen – und es dann doch wieder aufgeschoben? Damit sind Sie nicht allein. Obwohl die Medizin heute wirkungsvolle Möglichkeiten zur Früherkennung bietet und Vorsorgeuntersuchungen nachweislich Leben retten können, ist die Teilnahmequote weiterhin erschreckend niedrig.
In Österreich zum Beispiel nutzen aktuell weniger als 20 % der über 50-Jährigen die empfohlenen Vorsorgeangebote. Dabei könnte Darmkrebs in vielen Fällen verhindert oder in einem heilbaren Frühstadium erkannt werden – wenn die Menschen frühzeitig handeln würden.


Was hält so viele davon ab, zur Darm-Vorsorge zu gehen?

Häufig genannte Gründe sind:

  • Angst oder Scham vor der Untersuchung oder dem Ergebnis
  • Unwissen über die Bedeutung und Möglichkeiten der Vorsorge
  • Fehlende Einladung oder Erinnerung, sich aktiv darum zu kümmern

Vor allem ältere Menschen zögern oft – sei es wegen früherer unangenehmer Erfahrungen oder weil sie glauben, sie seien eh gesund. 
Die gute Nachricht: Es gibt wirksame Wege, wie Sie – und wir als Gesellschaft – diese Hürden überwinden können. Dazu gehören:

  • Einladungssysteme, wie sie etwa in Deutschland eingeführt wurden. Sie erinnern regelmäßig an die fällige Vorsorge und machen den ersten Schritt leichter. In Österreich laufen seit 2024 Pilotprojekte in Tirol, Wien und der Steiermark für ein solches systematisches Einladungssystem.
  • Wahlfreiheit: Ob Sie sich für einen FIT-Test oder eine Koloskopie entscheiden – wichtig ist, dass Sie die für Ihre gesundheitliche Situation passende Untersuchung erhalten.
  • Verständliche Aufklärung: Studien zeigen, dass persönliche Ansprache und klare Informationen die Teilnahmebereitschaft deutlich erhöhen. Wenn Sie wissen, wie einfach eine Stuhluntersuchung abläuft  und wie viel Sicherheit sie bietet, fällt der Entschluss leichter.

Deshalb unser Appell an Sie: Warten Sie nicht auf Symptome. Gehen Sie zur Vorsorgeuntersuchung – für sich, für Ihre Zukunft, für Ihre Gesundheit.

Darmgesundheit fördern – auch jenseits der Vorsorge

Eine Vorsorgeuntersuchung ist ein wichtiger Schritt. Doch Ihre Darmgesundheit beginnt im Alltag. Was Sie täglich essen, wie Sie leben und mit Stress umgehen, hat einen großen Einfluss auf Ihr Mikrobiom und damit auf Ihr gesamtes Wohlbefinden. Die gute Nachricht: Sie können selbst viel tun, um Ihren Darm gesund und aktiv zu halten.

1. Ernährung – die tägliche Medizin für Ihren Darm

Der wichtigste Hebel ist Ihre Ernährung. Sie liefert dem Mikrobiom genau das, was es braucht, um zu gedeihen:
Ballaststoffe sind echte „Lieblingsnahrung“ für Ihre Darmbakterien. Sie kommen vor allem in Vollkornprodukten, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Nüssen vor. Ideal sind etwa 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag – und das erreichen Sie ganz einfach mit einem Müsli aus Haferflocken und Leinsamen, einem bunten Salat und einer Portion Linsen zum Abendessen.
Fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut, Kimchi oder Kefir enthalten lebende Milchsäurebakterien, die Ihre Darmflora ganz natürlich stärken.
Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe in dunkler Schokolade, Beeren oder grünem Tee, wirken entzündungshemmend und unterstützen den Aufbau nützlicher Bakterienstämme.

2. Probiotika und Präbiotika – gezielte Unterstützung für Ihr Mikrobiom

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die gezielt eingenommen werden können – etwa bei Reizdarmbeschwerden oder nach Antibiotikatherapien. Bestimmte Stämme wie Lactobacillus rhamnosus oder Bifidobacterium lactis sind besonders erforscht und gut verträglich.
Präbiotika hingegen sind spezielle Ballaststoffe, die als „Futter“ für Ihre guten Bakterien dienen. Besonders reich daran sind zum Beispiel Chicorée, Topinambur, Zwiebeln und gekochte, abgekühlte Kartoffeln.

3. Lebensstil – Bewegung, Entspannung und guter Schlaf für Ihren Darm

Regelmäßige Bewegung – sei es ein Spaziergang, Radfahren oder Yoga – wirkt nachweislich positiv auf die Vielfalt Ihres Mikrobioms.
Stressreduktion ist ebenso wichtig: Dauerstress verändert die Zusammensetzung der Darmflora negativ. Nutzen Sie bewusst Pausen, Achtsamkeitsübungen oder einfach die Natur, um zur Ruhe zu kommen.
Guter Schlaf unterstützt die Regeneration des gesamten Organismus – auch Ihres Darms. Versuchen Sie, auf 7–9 Stunden erholsamen Schlaf pro Nacht zu kommen.

Kleine Schritte – große Wirkung: So bringen Sie Ihren Darm auf Erfolgskurs

Ein gesunder Darm bedeutet mehr Energie, ein stärkeres Immunsystem und ein gutes Bauchgefühl – Tag für Tag. Jeder Impuls zählt, und der beste Moment für einen gesunden Neustart ist jetzt.
Starten Sie direkt durch:

  • Greifen Sie bewusst zu ballaststoffreichen Lebensmitteln – Ihr Darm liebt Vollkorn, Hülsenfrüchte und buntes Gemüse.
  • Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt gezielt auf das Thema Darmkrebsvorsorge an – das zeigt Verantwortung für Ihre Gesundheit.
  • Vereinbaren Sie Ihren persönlichen Vorsorgetermin im Vorsorgeinstitut Dr. Petra Fabritz. Dort erwartet Sie individuelle Betreuung, viel Einfühlungsvermögen und ein klarer Fahrplan für mehr Darmgesundheit.

Tun Sie heute etwas für morgen – Ihr Darm und Ihr ganzes Wohlbefinden profitieren davon.